Die durch Zwang herbeigeführte Tätigkeit als Prostituierte, also die Zwangsprostitution, ist eine durch Gewalt herbeigeführte Zwangslage von Frauen und Männern. Statistisch gesehen sind Frauen weitaus häufiger betroffen und haben so ungewollt einen hohen Anteil an den Erfolgen von internationalen kriminellen Organisationen.
Aufgrund der Rechtslage in Deutschland sind Prostituierte zwar in einem besonderen Maße geschützt. Faktisch ist die Zwangsprostitution aber noch lange nicht ausgerottet, sondern vielmehr eine Dunkelziffer in der Kriminalstatistik. Ein Problem, welches die Gesellschaft betrifft und deswegen angegangen werden muss.
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Was ist Prostitution?
Die Geschichte der käuflichen Liebe geht vermutlich bis weit über die Antike hinaus. Dass Frauen im Rahmen eines Schuldverhältnisses zwischen verschiedenen Gruppierungen ausgetauscht wurden, in Sklaverei gerieten oder Frondienst in dieser Art und Weise belegen mussten, ist im Laufe der Geschichte immer wieder vorgekommen. Dass Männer ebenfalls beteiligt und betroffen sind, ist eine fast unerforschte Realität.
Gesellschaftlich ist die Definition von legaler und illegaler Prostitution von Personen im christlichen Westen spätestens seit dem Aufkommen des Katholizismus weitestgehend geächtet, wird in der modernen Zeit aber häufig als gegebene Realität anerkannt. Zustände wie im alten Rom, wo die Prostitution zum Alltag gehörte. Ergebnisse von Studien zeigen an, dass sexueller Missbrauch und sexuelle Gewalt durch Prostitution verhindert werden können. Auch aus diesem Grund ist das Prostituiertenschutzgesetz eine wichtige Errungenschaft und weitaus besser zu bewerten als ein Sexkaufverbot.
Zwangsprostitution: Eine bittere Realität
Wer sich heute einen PC und eine Webcam kauft und damit beginnt erotischen Content zu streamen, der handelt freiwillig und ohne Zwang. Solche und ähnliche Konstellationen gibt es natürlich auch in Bordellen, Sex-Clubs und anderen Einrichtungen. Eigentlich handelt es sich hierbei um einen erwünschten Idealzustand, der aufgrund der hohen Nachfrage an sexuellen Dienstleistungen und der gesellschaftlichen Gesamtsituation in dieser Form nicht erreicht werden kann. Hier kommt dann die Zwangsprostitution in das große Spiel, welche einen signifikanten Anteil an der wirtschaftlichen Gesamtleistung dieser Branche ausmachen dürfte. Besonders Frauen sind hiervon betroffen und geraten vor allem wegen Geldschulden schnell in eine Falle. Organisierte Kriminalität setzt auch auf digitale Wege. Die Opfer werden auf so genannten XXX Blogs zur Schau gestellt und können sich nicht wehren.
Menschenhandel und Zwangsprostitution
Sehr oft ist die Zwangsprostitution direkt oder indirekt mit Menschenhandel verbunden. Schleuser versuchen immer wieder junge Mädchen und Männer, oft über Bulgarien, in EU-Länder einzuführen. Dafür wird natürlich Geld verlangt, welches durch die Opfer zu einem späteren Zeitpunkt „erwirtschaftet“ werden muss. Im idealen Fall wird dann schnell ein Aufenthaltstitel mit Arbeitserlaubnis besorgt und schon hat der Zuhälter eine neue „Mitarbeiterin“. Das Geld alleine ist nicht das erste Druckmittel beim Menschenhandel. Zu Hause warten noch Verwandte und Bekannte, welche durch die kriminellen Schlepperorganisationen direkt in die Haftung genommen werden.
Nicht nur Ausländer, sondern auch junge EU-Bürger sind häufig von diesem Phänomen betroffen. Hier kommen in vielen Fällen bekannte Suchtmittel zum Einsatz und die Mädchen werden anschließend „herumgereicht“. Auch bessere Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt, oder aber schlichtweg Not und Elend in anderen EU-Ländern sind häufige Motive für einen „Verkauf“ junger Menschen durch ihre Familien und Freunde. Das Zielland Deutschland ist eines der attraktivsten Ziele für unfreiwillige Prostitution.
Die jungen Mädchen werden in Erotik Portalen präsentiert und anschließend meistbietend an interessierte Freier in in Bordellen oder Sexclubs verkauft. Die Täter geben dabei wenig auf die Psyche der Menschen, auf Verhütung und auf andere wichtige Bestandteile des regulären Geschäfts. Junge Mädchen aus Afrika werden als Ebony Teens bezeichnet und „importiert“. Oft unter Vorspiegelung falscher Tatsachen oder unter Androhung einer Bestrafung der im Heimatland verbliebenen Familie.
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Ausbeutung in der Zwangsprostitution
Die klassische Form der Prostitution basiert auf Leistung und Gegenleistung. Im Prinzip hat es sich damit und der Zuhälter dient lediglich als Sicherheitsdienst oder als Unterkunftsgeber. Hier gibt es ein Geschäftsverhältnis, welches auf Freiwilligkeit beruht und nicht auf Ausbeutung der Person. Kein Sex in dunklen Kellern , sondern ein ordentliches und seriöses Geschäft also. Die Zwangsprostitution funktioniert ähnlich, aber mit einem entscheidenden Unterschied: Hier bleibt den Opfern meist gar nichts und sie werden immer weitergetrieben.
Freiheitsberaubung ist ebenfalls ein normaler Bestandteil der Straftat. Der Zwang zur Prostitution beschränkt sich dabei nicht nur auf illegale Bordelle. Darunter leidet die Erotik im Sauna Club und in anderen legalen Einrichtungen. Nicht selten ist der Selbstmord für die Betroffene vom Menschenhandel die einzige Lösung und der Absprung aus der Zwangsprostitution gelingt im Alleingang nur selten. Die Ausbeutung steht zentral im Fokus und findet auf allen denkbaren Ebenen statt.
Zwangsprostituierte Menschen sind weder in der Lage sich aus der Spirale der physischen und psychischen Gewalt zu befreien, noch können sie sich effektiv schützen. Sie werden durch Erpressung und Nötigung zu Dingen gezwungen, die im normalen Alltag und einer normalen Beziehung auf keinen Fall mitmachen würden.
Die rechtliche Lage in Deutschland
Es gibt eine ganze Reihe von Gesetzen und Vorschriften, welche die Zwangsprostitution in Deutschland, der Schweiz und Österreich einschränken sollen. Die Basis in Deutschland ist das Prostitutionsgesetz. In der Praxis können diese zwar erfolgreich, aber nicht flächendeckend angewandt werden. Das liegt auch an den jeweiligen landesspezifischen Gewerbeordnungen, welche unterschiedliche Formen der Kontrolle und Vorgehensweise vorsehen. Auf internationalem Niveau gibt es internationale Abkommen und eine bindende Regelung seitens der UN. Deren Umsetzung ist in weniger entwickelten Ländern in der benötigten Form aber nicht möglich.
Hilfe für Betroffene von Zwangsprostitution
Da es sich bei Zwangsprostitution um eine Straftat handelt, ist die erste Anlaufstelle meist die regional zuständige Strafverfolgungsbehörde. Diese kümmert sich um die Erstversorgung und organisiert die weiteren Abläufe. Es gibt viele Gesellschaften, Stiftungen und Möglichkeiten für ehemalige Zwangsprostituierte. Theoretisch ist also ein Mangel der Versorgung ausgeschlossen, in der Praxis ist die Nachfrage allerdings gering.
Die Angst vor den realen Konsequenzen ist für die Menschen leider oft wichtiger als die Vorteile einer erfolgreichen Reintegration in die Gesellschaft. Präventiv gibt es regionale unter internationale Kampagnen. Diese erzielen die wohl größten Erfolge, können aber nicht flächendeckend arbeiten.
Die Staatsangehörigkeit der Opfer ist zudem ein häufiges Problem. Eine rechtliche Definition des Aufenthaltsstatus ist in vielen Fällen ebensowenig möglich, wie eine Anzeige der Menschenhändler im Heimatland. Sexuelle Ausbeutung hat viele Facetten und findet nicht nur bei Escort Diensten und den FKK Clubs statt.
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Strafverfolgung in Fällen von Zwangsprostitution
Die auf Zwang basierende Prostitution ist geschlechtsunabhängig eine Straftat. Zivilrechtlich können ebenfalls Schadensersatzforderungen auf die Täter im Hintergrund zukommen. Da das Milieu recht verschlossen ist, ist eine erfolgreiche Ermittlung in der Praxis häufig mit einem sehr hohen Aufwand verbunden. Es gibt durch effektive Kontrollen, sowie die letzte Änderung der Gesetzeslage allerdings häufig bessere Erfolgsquoten. Zwar ist die Zwangsprostitution bei weitem noch nicht ausgerottet, aber zumindest konnte sie eingegrenzt werden.
Stuttgart sagt Stopp! – Eine Kampagne gegen Zwangsprostitution
Stuttgart sagt Stopp ist eine erfolgreiche Kampagne gegen häusliche Gewalt, welche sich zwangsläufig auch mit dem Thema der Zwangsprostitution auseinandersetzt. Es gibt zahlreiche Beispiele für die erfolgreiche Arbeit der Organisation. Möglich ist das auch durch die enge Verzahnung von privatem Engagement und den städtischen und staatlichen Stellen.
Zahlreiche Aktionen sollen zudem dafür sorgen, dass die Themenkomplexe stärker in den Vordergrund rücken. Vielleicht hat das auch Auswirkungen auf die Freier, die entsprechende Verdachtsfälle gerne und anonym melden können. Alleine diese Meldung kann massiv zur Bekämpfung von Zwangsprostitution beitragen und ermöglicht den Opfern eventuell eine erfolgreiche Entschädigung für verlorene Lebenszeit.
Frauen und Zwangsprostitution
Den großen Anteil an Zwangsprostituierten machen wohl Frauen aus. Das liegt an der hohen Anzahl an heterosexuellen Männern sowie der stetig hohen Nachfrage an „Nachschub“. Die Loslösung aus dem Milieu ist für die Frauen eine hohe Herausforderung und es benötigt einiges an Versorgung, um die Sicherheit und die Unversehrtheit der Opfer sicherzustellen. Zudem fallen viele der Frauen wieder zurück und versuchen sich selbständig in dem Metier. Services wie getragene Unterwäsche ab zu geben oder andere private Angebote sind die Regel und nicht besonders gut für eine erfolgreiche Reintegration in dieser Situation.
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Fazit: Der Kampf gegen Zwangsprostitution
Der Kampf gegen Prostitution durch Zwang ist derzeit leider ein Fass ohne Boden. Kriminelle Organisationen sind in der Lage, komplexe Strukturen aufzubauen und so für einen stetigen Nachschub an Opfern zu sorgen. Gefordert ist gesamtgesellschaftliches Engagement, bei dem auch die Freier eine gewichtige Rolle spielen. Wer sich zu diesem Thema näher informieren möchte, der kann gerne auf die Homepage von Stuttgart sagt Stopp gehen und sich dort weiter informieren. Jeder ist gefragt und kann seinen Teil dazu beitragen, dass Prostitution auch weiterhin auf freiwilliger Basis erfolgt und nicht mit kriminellem Hintergrund. Denn nur so kann die Sexarbeit auch serös und sauber sein.
Fragen und Antworten (FAQs)
Die Prostitution durch Zwang entsteht durch ein persönliches Schuldverhältnis zu einer anderen Position. Dieses Schuldverhältnis wird ausgenutzt, wobei physischer und psychischer Druck zu den Standardverfahren der kriminellen Organisationen gehören.
Absolut und eindeutig ja. Auch das wissentliche Ausnutzen einer Zwangsprostituierten im Rahmen der Dienstleistertätigkeit ist strafbar.
Sich engagieren, aufklären und als Freier die Verdachtsfälle bei der örtlichen Polizei melden. Das ist auch unter dem Aspekt des Selbstschutzes vor Strafverfolgung enorm wichtig.
Das Phänomen ist international und eine Eingrenzung auf bestimmte Weltregion nicht möglich.